s’brochane Boandl…

Nachdem sich hier nun länger nicht’s mehr getan hat, gibt’s die Auflösung. Und zugleich den vermutlich letzten Blogeintrag. Eigentlich wollt ich dazu gar nix schreiben, aber vielleicht gibt’s ja irgendwo da draussen noch einen anderen Kletterer, dem ähnliches passiert. Soll ja öfters vorkommen: Fraktur des Talus (Sprungbein) -> mitunter einer der häufigsten Unfälle beim Klettern… Da reiht man sich doch gern mal ein ;-)

Eine kurze Chronik – für alle die in ähnlichen Situationen vielleicht etwas Motivation brauchen oder wissen wollen, wie es erstmal weitergehen könnte…
Alle Tipps und Infos sind nicht ärztlich freigegeben, also nur auf eigenes Risiko!!!

  1. Sammlung von ein paar alpinen Flugmetern durch’s Gebirge. Allerdings nur der Schwerkraft folgend – gebremst durch den Hakl und’s Seil – hing ich neber’m Stand. Für Miles-and-More Punkte hat’s nicht gereicht, dafür gab’s zum Trost einen langsam aber bedächtig anschwellenden Knöchel.
  2. Nach diversen Untersuchungen war schließlich klar, dass bei dem Sturz u.a. der Talus komplett nachgegeben hat, das Fersenbein einen Sprung ab hat und die Bänder etwas lädiert sind.
  3. Eine gute Woche später – schnipp, schnapp, schraub und näh – bin ich um 2 edle Titanschrauben im Fuß reicher. Aber für einen Cyborg reicht’s no net ganz…
    Operiert wurde ich in der Fußchirurgie der Schön Klinik München Harlaching. War dort rundum zufrieden und das Ergebnis der OP ist ebenfalls optimal. Für solche OPs haben die sich inzwischen einen guten Namen gemacht!
  4. 6 Wochen Nullbelastung auf dem Fuß = Traum-Herbst auf Balkonien.
  5. Danach: Prognose alles gut zusammengewachsen. Jetzt geht’s wieder los :-] Beginn einer neuen Zeitrechnung ;-)
  6. Lektion 1: Lerne das Laufen ohne Krücken wieder.
  7. Lektion 2: Langsamer Belastungsaufbau.
  8. Lektion 3: Es geht auch schneller… (Vielleicht rächt’s sich in vielen Jahr, jetzt ging’s erstmal um’s Gemüt…)
  9. Radln auf’m Ergometer und Schwimmen geht. Schwimmen taugt mir persönlich nicht so, wieder Radln ist super. Problem: Ergometer taugt mir auch nicht…
    Hauptschwierigkeit: MTB aus dem Keller holen (hoffentlich hat mir nie einer zugeschaut…), dann wieder die große Freiheit. Wider allen ärztlichen Ratschlägen ging’s gleich mal mit dem MTB samt Klickies an die Isar. Sonne, Bewegung – geil!
    Dann am Abend: Zwar war der Hax müde, dafür hatte ich das Gefühl, dass die Bewegung dem Gelenk gut getan hat. Lediglich bei Steigungen musste mehr mit dem anderen Fuß gearbeitet werden. Dies geht wiederum mit Klickies deutlich besser. Beim Aussteigen ist halt Vorsicht geboten! Noch ein Vorteil beim Radln: man kann die Belastung recht gut dosieren und der Fuß wird nicht gleich mit dem ganzen Körpergewicht belastet.
    Inzwischen eine der besten Belastungen und auch die tägliche Runde in die Arbeit ist eine
  10. Die ersten Kletterversuche kamen einen Monat später. Gemütlicher start im Toprope am Plastik. Wenn man mal im Kletterschuh drin war, ging’s. Nach 1.5-2 h war dann am Anfang genug: die ganzen Bänder, Wadenmuskeln etc. müssen sich noch an die Belastung gewöhnen.
    Es wurd aber mit der Zeit zunehmend besser, bald kamen wieder die ersten Vorstiege und inzwischen zwickts am Fels nur noch etwas in dem Gelenk.
  11. Spaziergänge und kleine Wanderungen waren/sind teilweise immer noch das schmerzhafteste. Zwar geht’s während der Belastung gut, dafür ist die Zeit nach der Belastung am schmerzhaftesten. Tipp: harte Schuhe.
  12. Hart und fest sind auch die Skitourenschuhe. Ein gutes Monat später, mit dem ersten Schnee, die ersten Skitouren. Auf hartem, ruppigen Untergrund nicht ganz so optimal, bei Powder – wie soll’s auch anders sein – problemlos und super.
    Zwar ist die Zeit nach der Belastung immer noch schmerzhaft, die Regeneration verläuft inzwischen deutlich schneller. Unangenehm sind immer noch harte Verhältnisse und/oder steilere Abfahrten. Auch ein Aufstieg mit Steigeisen setzt noch mal andere Reize.
  13. Eisklettern: Einen Versuch gab’s heuer, der aber deutlich schmerzhafter war als Skitouren. Nachdem aber diesen Winter eh der Powder lockte, war’s eh kein Problem mal darauf zu verzichten ;-)
  14. Gerade nach einer Belastung, auch noch vom Vortag, bleibt nach wie vor der Anlaufschmerz, z.B. in der Früh oder nach einer längeren Zeit auf einem Stuhl.
  15. Zu testen gilt es noch, wie es bei längeren Bergtouren, Zustiegen und alpinen Klettereien oder in den ersten Kombitouren wird…
Die Schmerzen sind vermutlich auf den Kraftverlust des Unterschenkels zurückzuführen. Da hier derzeit noch nicht die volle Power wiederhergestellt ist, müssen die ganzen Bänder im Sprunggelenksbereich die Haltekraft übernehmen. Normalerweise gilt diese Aufgabe größtenteils u.a. dem Wadenmuskel.
Trotz vermehrten MTBens mit Touren bis über 3000hm werden die Muskelgruppen für’s Sprunggelenk hierbei weniger trainiert/belastet, weshalb wohl das Radln von Anfang an so gut ging.
Da hilft dann nur spezifischer Muskelaufbau für den Wadenmuskel oder einfach mehr Wandern, Laufen, etc..

Die ganze Pause und die genialen, einsamen Skitouren im Umkreis von München – ja, sie lassen sich noch finden ;-) – haben mich auch dazu bewogen, diesen Blog hiermit zu beenden. Zurück besonnen zum ersten Blogeintrag und da mir die meisten Blogs im Netz inzwischen etwas zuwider sind und ich nicht auch noch meinen Beitrag dazu leisten mag (mehr selbstdarstellend als informativ; „Wettrüsten“, wer die tollsten Touren gezogen hat; …), man inzwischen von der Couch aus alle interessanten Passagen jeglicher Touren genauestens Dokumentiert bekommt (Wo bleibt der Reiz?!?!?), es auf Skitouren immer weniger einsame Ecken gibt, die dann auch nicht unbedingt veröffentlicht werden müssen und zuletzt man auch nicht mehr mit Freunden reden muss, weil man über deren Blog eh schon genug informiert ist.

Nachdem ich aber ein paar vielleicht ganz nette Bilder nicht vorenthalten will, gibt’s hier noch was: AlpineGallery

In diesem Sinne: Verbringt mehr (gesunde) Zeit im Gebirge als am PC!

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Tomahawk / Lafatscher

Gleich nach Absams nachdem die kleine Straße ins Halltal abgezweigt ist, Verkehrschaos! Von dem etwas genervten Beamten wurden wir äußerst freundlich darauf hingewiesen, bei der Skisprungschanze zu parken, hier ist Schluss… Einigen blöden Kommentaren zum Trotz fanden wir schließlich heraus, dass im Halltal bereits im Frühsommer wieder eine Mure ab ist und deshalb das Tal für den Verkehr gesperrt sei. Na Prima, wollten wir doch Klettern und nicht Wandern…

Irgendwann standen wir etwas verspätet nach 3h am Fuße der riesigen Lafatscher Nordverschneidung. Doch obwohl ein Pause-Must-Do zog die wahnsinns Platte zur linken unsere Aufmerksamkeit in ihren Bann. Hier startet die Tomahawk. Wow!!!

Zuerst wird die erste, berüchtigte Länge vom Mohikaner geklettert, die zwar inzwischen mit 3 Bolts eingerichtet ist, aber clean!?!? Wow!!! Am Stand zweigt dann die Tomahawk ab: interessante und teils anspruchsvolle Risskletterei, bei der meist ständig ein Tritt für den rechten Hax fehlt ;-) Neben der Kletterei beeindruckt das Ambiente in dieser riesigen Plattenflucht!

Nachdem wir erst Mittags am Einstieg waren, wurd’s am Ausstieg langsam dämmrig. Hintenrum ging’s vom Lafatscher bei einer genialen Abendstimmung mit einem Fast-Vollmond wieder runter.

Facts
Tomahawk (9-, 300m)
Lafatscher, Karwendel

Eindrucksvolle und anspruchsvolle Risskletterei durch eine der besten Wände im Karwendel. Es stecken zwar alle notwendigen Bolts, doch schaden mittlere Keile+Friends am Gurt nicht.
Wenn man weiß, wo die neue Tour vom Reini oben rauskommt, kann auch über diese abgeseilt werden. Ansonsten ist der Abstieg hintenrum auch OK.

Topo gibts entweder hier oder im Panico Karwendel.

Tipp: Vorher informieren, ob’s Halltal gesperrt ist! Ansonsten ist der Zustieg über Scharnitz mit dem MTB bestimmt besser.

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Salzkammergut / Dachstein

Mountainbiken Salzkammergut?!? Zwar ist uns der Dachstein und das Tote Gebirge von Bergtouren bekannt, aber das liegt lang zurück. Doch für die MTBs gibt’s da bestimmt was. Schon nach kurzem Suchen stand alles fest: MTB und Baden im Salzkammergut :-)

Ob leicht und kurz oder lang und schwer – alles ist geboten. Zwischen Bad Ischl und Bad Goisern kann man sich auf den Strecken der Trophy spielen, den Dachstein in verschiedensten Varianten umrunden oder schöne Tagestouren kurbeln. Nur das Baden gestaltete sich aufgrund der kühlen Temperaturen als unschön…

Neben den Tourenvorschlägen lassen sich diese mit Hilfe der Karte auch gut verlängern, verbinden, variieren… Froh kann sein, wer analog ohne GPS unterwegs ist ;-)

Facts
Mountainbiken Salzkammergut/Dachstein

Link zu zahlreichen Touren inkl. der variantenreichen Dachsteinrunde gibt’s hier oder da.

Auch wenn die Kompass-Karten für viele alpinen Aktivitäten ungeeignet sind, so sind die aktuellen Blätter deutlich besser und haben sich bei uns für die MTB-Touren bewährt. Vor allem sind hier die Forststraßen eingezeichnet, die für Mountainbiker offen sind!

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Das Phantom / Große Zinne

Vom Phantom haben wir beide diverseste Geschichten gehört und zudem haftet ihr inzwischen auch ein gewisser Mythos an. So wollten wir ohne große Erwartungen einfach mal in die Tour reinschauen um zu sehen, wann wir die Hosen voll haben oder die Unterarme den Geist aufgeben ;-)

Mit einer Stunde Verspätung – um 5 war’s einfach noch zu dunkel zum aufstehen – legten wir um 8 Uhr den Kopf ganz schön in den Nacken. Hier also geht’s los!?! Kurz ausgelost wer jetzt ran darf – und so startete ich leicht angespannt in die erste Länge. Was dann folgte war nur noch genial! Steile, anspruchsvolle Zinnenkletterei die zwar gut, aber sportlich abgesichert war bzw. werden konnte. Einige ermüdende Stunden später standen wir vor der Schlüssellänge. Bis jetzt lief alles optimal und wir konnten bislang alle Längen sturzfrei klettern. Hätten wir auch nicht gedacht. Mit inzwischen leicht krampfenden Unterarmen startete ich in das Dachl. Fast hätte es hingehauen, wenn nicht doch beim letzten schweren Zug an die Kante der lahme Flügel nachgegeben hätte… Egal! Außerdem wollten wir lieber noch bei Licht unten ankommen, als uns den eventuellen roten Punkt abzuholen. Unsere eigenen Erwartungen mit einem kurzen Hänger wurden eh schon mehr als erfüllt!

Im Topo zwar jetzt nur noch maximal 7, aber die letzten alpinen Längen hatten es in sich. Mir kamen gewisse Vergleiche mit berühmten Nordwänden im Karwendel… Teils ganz guter Fels, teils aber auch ganz schöner Bruch, der seinen Höhepunkt in der letzten Länge fand… Schließlich standen wir platt und glücklich um halb 7 am Ringband.

Das Ganze fand schließlich sein müdes Ende mit einer guten Pizza in Misurina, ehe es wieder Heim ging.
Ich glaub, um vor dem Phantom die Alpenliebe und danach noch die Ötzi zu klettern – nebenbei in so kurzer Zeit – , reicht eine Pizza nimmer. Da muss vorher entweder eine oberbayerische Knödelkur oder die Milchschnitte her. Echt beeindruckend!!!

Facts
Das Phantom [9+, 550m]
Große Zinne / Sextener Dolomiten

Gewaltige und superschöne Tour durch die Nordwand der Großen Zinne. Die Absicherung mit Spits und Hakl ist zwar sportlich, aber fair. Größeres Problem dürften eher die anhaltenden Schwierigkeiten sein.

Nach oben hin nehmen die Magnesiaspuren langsam ab und nach der Schlüssellänge verschwinden sie ganz. Aber irgendwie gehört der Originalausstieg über’s Ringband schon auch zu einer vollständigen Begehung – und nicht nur der rote Punkt?!?!

Über die immer wieder angesprochene Diskussion zur Bewertung kann man sich streiten. Aber eigentlich gibt’s ja nur zwei: entweder es geht, oder es geht nicht ;-)

Material: neben dem im Topo beschriebenen Material kamen vor allem oben die C4’s #.3 – #3 zum Einsatz.

Topo von Christoph Hainz gibt’s hier.

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Schweizer Rütli / Westliche Zinne

Bei hochsommerlich heißen Temperaturen sucht man am Besten entweder den Badesee oder eine Nordwand auf. Also ab an die Zinnen!

Während die üblichen Routen gut belegt waren, standen wir allein am Einstieg der Schweizerführe. Die Tour führt links durch das große Dach – cooles Ambiente, dass uns dort erwartet. Während wir Starten, kommen noch zwei Südtiroler und dem einen ist es merklich lästig, dass wir vor ihnen einsteigen – nur weil er verschlafen hat ;-) Immerhin unterbreitet er uns das Angebot, uns oben zu überholen weil sie schon so viel hier gemacht haben und eh viel schneller sind als wir. Aha!?!?

Ist man unter dem Dach angelangt, wird’s richtig schön luftig. Selten so einen Spaß gehabt. Und dies in einer klassischen Routen. Lediglich die Schlüssellänge bremste uns etwas aus. Tipp für alle Freikletterer: den Zwischenstand in Anspruch nehmen. Sorgt für weniger Seilreibung und der Sichernde sieht, was abgeht. Oben raus kommt man noch in den Genuss von ein paar schönen Längen der Cassin, ehe es schließlich leichter nach oben raus läuft.

Tja, und hier wurde zum Angriff geblasen und das Überholmanöver eingeleitet.
Fazit: riesen Seilverhau für den einen Nachsteiger, mein nun zweigeteiltes Seil weil Steinschlag und sie waren trotzdem nicht vor uns oben… Hat sich voll rentiert die Aktion!

Facts
Schweizerführe [9-/9, 500m]
Westl. Zinne / Sextener Dolomiten

Super Tour die einem viel Luft unterm Hinterm inklusive tollem Ambiente bietet.

Topo mit allen notwendigen Infos gibt’s hier.

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Große Mauer / Heiligkreuzkofel (Dolos)

Das volle Kontrastprogramm zur Compagni di merenda bietet da wohl der Heiligschutt…, äh Heiligkreuzkofel. Dies gilt aber nur so lange, bis man mal den Vorbau hinter sich hat. Spätestens ab dem Ringband wird’s super!
Dann sind’s auch noch ganze ~150hm ;-) Aber zum „nur klettern“ sind wir ja nicht hier. Ein bisserl alpine Luft darf’s ja auch noch sein. Diese kosteten wir auch gleich mal am Anfang, da wir auf einer vielleicht neuen Route – ho ho! – durch den Vorbau hoch sind. Es gibt wohl bessere Erstbegehungen ;-)

Die Längen, insbesondere der markante Kamin vor dem Ringband sieht von unten unangenehmer aus, als er ist. Und die ganzen Längen ab dem Ringband sind wirklich genial und sehr eindrücklich. Einfach ein toller Klassiker vom Meister!

Facts
Große Mauer (7-, 500m)
Heiligkreuzkofel, Dolomiten

Die Große Mauer ist angeblich einer der Klassiker am Heiligkreuzkofel. Und wenn der Vorbau mal überwunden ist – am richtigen Weg – dann wird’s gut. Ab dem Ringband sogar richtig gut.
Auf jeden Fall ein großer Klassiker von einem der großen Dolomiten-Kletterer, der einen großen Tag im Gebirge verspricht…

Topo gibts hier.
Tipp:  Der untere Teil lässt sich bequemer in vier Längen klettern und um in der letzten Länge den Seilzug zu reduzieren, ist eine Zwischenstand nach dem Linksquergang ganz praktisch.

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Compagni di merenda / Tofana di Rozes (Dolos)

Schon lange geplant, aber nie getraut einzusteigen: die „da Pozzo-Touren“ am 3. Tofana-Pfeiler. Insbesondere von der Compagni di merenda hab ich einiges geniales gehört. Jetzt wollte ich es aber mal wissen und nachdem das Wetter und die Temperaturen wieder brauchbar waren, zog es uns von Arco wieder in die Dolos.

Am schlimmsten fand ich die 1. Länge: erstmal wieder an das Gelände und die Boltabstände gewöhnen, zumal hin und wieder etwas ins blaue geklettert werden darf, um sicher zu gehen, dass man auf dem richtigen Weg ist… Aber der geniale Fels und die super Kletterei lassen vieles vergessen :-)

Oben kann man dann auf dem Pfeilelkopf eine gemütlich Pause einlegen – oder schnell vor dem nächsten, anstehenden Schauer abseilen. Das luftige Abseilen sorgt nochmals für einen hohen Fun-Faktor ;-)

Nachdem die Batterie schlapp gemacht hat, gibt’s ein ganzes Foto aus der Tour. Dafür ein paar Stimmungen aus den Dolos.
Check it out – es lohnt sich! Und wem’s getaugt hat, findet ja an dem Berg noch genug ähnliche Touren…

Facts
Compagni di merenda (7b, 350m)
Tofana di Rozes, Dolomiten

Geniale Tour: top Fels, superschöne Kletterei und sportlich abgesichert. Prinzipiell gut eingebohrt, aber sie bleibt spannend und bietet eine gute Mischung aus Sport- und Alpinkletterei. Zwar kann oft was gelegt werden, meistens ist’s aber einfach zu kompakt.

Material: 10-12 Exen, kleine-mittlere Rocks+Cams

Topo gibt’s hier.

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Soleado, Fiore di corallo / Mandrea (Arco)

Nachdem wir beide einem Vollzeit-Job nachgehen und nicht die Möglichkeit haben, nach einem meteologischen Kaffee-Tratsch die besten Bedingungen abzupassen, um dann mal schnell an die Zinnen zu jetten, blieb uns nur die Flucht aus den winterlichen Dolos nach Arco. So richtig stabil war’s hier zwar auch nicht, dafür um fast 25°C wärmer und die Wände um Mandrea waren bislang auch noch unbekannt.

So viel die erste Wahl auf die Soleado. Erst mal den Einstiegsbaum gefunden, geht’s los. Gut mit Bolts abgesichert zieht sich die Tour in einem Zick-Zack durch die Wand, um auf ihre 14 Längen zu kommen. Mal abgesehen von der Linienführung ist die Kletterei wirklich gut und bietet alles von Platten bis zu laktatfördernden Überhängen.

Im Topo sind oben zwei Längen mit Passagen A0 beschrieben. Die erste Länge sieht erstmal brüchig aus, ist aber fest und genial zum klettern und liegt etwa bei 7b/7b+. Die zweite A0-Stelle in der anschließenden Länge ist ein kurzer Boulder, ca. 7a/7a+.
Wer noch Luft hat, sollte unbedingt die Mimovariante (7c) klettern. Wenn die Länge gesichtet wird, weiß warum ;-)

Von der Soleado hat man unten einen guten Ausblick in die cleanen Risse der Fiore di corallo. Und nachdem wir jetzt schon mal die ganze Alpinmontur dabei haben – was hier eher selten der Fall ist… – starteten wir am nächsten Tag in die Selbige. Risse, Verschneidungen, Platten, Sinter, … – alles was man braucht. Während bis zum Band die Stände saniert wurden (Stand Juli 2011), sucht man Bolts danach vergebens. Aber großteils lässt sich die Kletterei gut absichern und meist stecken alle hilfreichen Haken. Falls mal in den beiden A0-Passagen ein Hakl gezupft wird, ist derjenige glücklich, der Hammer+Haken dabei hat ;-) Lässt sich bestimmt frei klettern, wollt’s aber eben aus diesem Grund nicht riskieren, testen zu müssen, ob alle Haken auch Flugmetern gegenüber gewachsen sind…

Facts
Soleado + Mimovariante (7c, 350m)
Mandrea, Arco

Schöne, gut mit Bolts gesicherte Sportkletterei mit einigen Quergängen. Wie oben beschrieben lassen sich die A0-Stellen auch gut frei klettern bzw. wer noch Dampf hat muss den Direktausstieg mitnehmen!

Material: ca. 12 Exen

Fiore di corallo (6b, 350m)
Mandrea, Arco

Die Tour zieht gleich rechts der Soleado durch die gleiche Wand hoch – aber in klassischer Manier und es gibt Risse, Verschneidungen, Platten in allen (Un-) Arten zu Überfluß ;-)

Material: kleine bis große Rocks + Cams, evtl. Hammer+Hakl für Freikletterambitionen ;-)

Topos: Hohe Wände im Sarcatal, Versante Sud

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Predigtstuhl NO-Verschneidung (Koaser)

Während am Samstag bei bestem Wetter die kulinarischen Köstlichkeiten einer Hochzeit in Anspruch genommen wurden, wollte selbiges am nächsten Tag wieder verdaut werden. Nach ganzen 3h Schlaf ging’s mal wieder auf der Suche nach alpinen, bohrhakenfreien Klettermetern in den Kaiser. Über der Griesner Alm thront die markante NO-Verschneidung am Predigtstuhl: heute endlich mal unser Ziel…
Kurz gesagt: die Tour entfaltet voll ihr klassisches Kaiserpotential ;-) Vom Einstieg betrachtet war der erste Gedanke: Boa, geile Verschneidung. Der Zweite war dann: Mmh, sieht ganz schön breit aus, die Rissverschneidung. Beides hatte seine Berechtigung.

Gewisse Ähnlichkeit mit den Pumprissen besteht fast: beide 1977 erstbegangen, beide Risse bisserl „oversized“, beide bisserl spannend in der Absicherung, die Anzahl an Hakl sehr überschaubar und auch in 2011 frei von Bolts. Also, was will man mehr ;-)

Mit dem Zu- und Ausstieg der Nordkante, kommen auch ein paar Meter zusammen. Obwohl die schweren Längen der Nordkante umgangen werden ist die Umgehungsvariante nicht unbedingt einfacher…

Außerdem fällt die Tour mal wieder in die Kategorie der klassischen 6er: Hey, des war jetzt mal gar nicht so leicht! Also: ein genialer, spannender Tag.

Facts
Nordostverschneidung [6+, 200m, E4+]
Predigtstuhl, Wilder Kaiser

Klassisch, alpine Verschneidungskletterei der Größe „oversized“ mit herben Charakter = super Tour! Der Zustieg über die Beichtstuhlscharte und dem Weiterweg über den N-Grat runden das Programm ab.

Material: Satz Rock + Cams (evtl. schonen die Größen > #3 etwas die Nerven?!?), evtl. schaden Hakl+Hammer nit

Topo: Panico Wilder(er) Kaiser oder AV-Führer Wilder Kaiser – extrem

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Gian, Giachen und Ueli

Zwei der vielleicht bekanntesten Bewohner Graubündens sind vermutlich Gian und Giachen – die zwei Steinböcke. Angefangen hat’s ja schon mit den Lästereien über Mountainbiker. Jetzt gehen sie auch noch auf die Kletterer los. Aber das ist einem Ueli Steck doch zu viel… ;-)

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